Mittwoch, 22. April 2009

Auf der Suche nach Elena


Joel Haahtela
Sehnsucht nach Elena
Originaltitel: Elena
aus dem Finnischen von Sandra Doyen

ISBN: 978-3492052382 . 152 Seiten 

»Ich weiß fast nichts über sie. Nur ihren Namen. Elena. Ihr Gang ist mir vertraut, die Art, wie sie sich kleidet. Ich habe ihr Gesicht gesehen, das die Welt zu einem besseren Ort macht.« In einem Park sieht er die schöne junge Frau zum ersten Mal. Diese zufällige Begegnung reißt den alten Mann aus seinem einsamen Alltag. Sofort erscheint ihm Elena seltsam vertraut, seine Sehnsucht nach ihr wächst mit jedem Tag. Er möchte ihr nah sein, sie hören und fühlen. Die tief empfundene Zuneigung zu ihr lässt ihn schließlich ungeahnte Kräfte entwickeln: Er tritt eine Reise an, die ihn nicht nur zu Elena ans Meer führt, sondern in seine eigene, schmerzliche Vergangenheit, die das Geheimnis seiner Sehnsucht birgt. (Kurzbeschreibung)
Erster Satz: Gleich kommt sie. 


Auch bei diesem Buch fällt es mir mal wieder wahnsinnig schwer mir eine Meinung zu bilden. Sehnsucht nach Elena vom Finnen Joel Haahtela ist anders. Dieses kleine Buch steckt voller Melancholie und Poesie. Lange Zeit denkt man, dass man mit meinem fanatischen oder besessenen Mann auf der Reise ist, der sein nächstes Opfer verfolgt, doch es kommt ganz anders. Am Ende kann ich verstehen, warum Elena so etwas Besonderes für ihn ist, warum er sie überall hin begleitet, obwohl er sie gar nicht kennt. Besonders unterstützt wurde dieser Eindruck durch die kurze Kapitellänge, die meist nie mehr als zwei Seiten beanspruchtet. Den Namen des Mannes der Sehnsucht nach Elena hat, erfährt der Leser nicht, was auch nicht nötig ist, denn bin ich mir sicher, dass jeder Lesen nach dem Beenden dieses Buches Sehnsucht nach Elena hat und sie gut in den Erzähler hineinversetzen kann.
Ich vergebe:

+ 05, Herzen

Lieblingstellen: 
Regen bringt Menschen einander näher und macht Einsame noch einsamer … [Seite 68]

Die Spielplätze unserer Kindheit waren keine reißenden Flüss, die Kontinente in zwei Hälften teilten - es waren schlammige, erbärmliche Rinnsale, auf denen unsere weißen Schiffchen der Ewigkeit entgegensegelten. [Seite 83]

Alles in der Welt verschwindet, doch nichts wird je vergessen. Deswegen bin ich voller Hoffnung. [Seite 148]



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